Der Tower und das mittelalterliche London


Am Freitag war dann eine andere der Touristenattraktionen in London für uns angesagt, der Tower of London. Morgens waren wir zunächst (mal wieder bei Lidl, diesmal aber einem anderen, näher gelegenen Laden) einkaufen. Wir sind dann wieder mit dem Bus gefahren um zum Tower selbst zu kommen. Da wir morgens etwas getrödelt hatten, war es fast zwölf Uhr mittags als wir dort ankamen. Wir haben uns dann nochmal verschätzt, nämlich wie lange wir für den Tower brauchen. Im Internet hatte ich so Zeiten von bis zu drei Stunden gelesen, wir haben aber alles in allem 5 Stunden gebraucht… Aber der Reihe nach. Es gibt zwar alle halbe Stunde eine Führung eines Mitgliedes der Yeoman Warders, der „Ordnungstruppe“ des Towers, doch wollten wir die Gruselgeschichten, die wir an den Tagen vorher gehört hatten, nicht nochmal hören. Wir hatten uns daher für Audio Guides entschieden. Hier steht der größte Teil unsere Familie gerade vor dem Werkstättengebäude (das heute ein Cafe beherbergt), wie er fleißig dem Audioguide lauscht:

Jonas, Gundula und Ruben mit Audioguide im Tower of London
Jonas, Gundula und Ruben mit Audioguide im Tower of London

Man lernt dabei viel über die Geschichte der Gebäude von der Errichtung des White Tower als erstem Gebäude durch William II. im Jahre 1100, bis zur heutigen Nutzung, die sehr vielfältig ist: als Museum, als Wohnraum für die Yeomen Warders (das Ordnungspersonal), als Schatzkammer für die Kronjuwelen, sowie in früheren Zeiten als Gefängnis und Hinrichtungsstätte. Als wir kurz vor 17.00 Uhr alles gesehen und gehört hatten, war uns die Zeit zu knapp noch auf die Tower-Bridge zu gehen, so dass wir das auf den Samstag verschoben haben.

Wir sind dann mit dem Bus vom Osten Londons, dem eigentlichen Stadtzentrum in das Westend, nach Soho gefahren, da dort das Queen’s Theatre liegt, in dem wir (die seit 30 Jahren in London laufende Aufführung) von Les Miserables geschaut haben. Zuvor haben wir uns aber in den „Touristen-Straßen“ rund um den Leicester Square umgesehen. Eigentlich wollten wir Fish&Chips essen, aber die Preise, die bei 7 Pfund begannen, haben uns dann doch in den Burger King vertrieben…

Das Musical an sich hat uns gut gefallen, besser als „der König der Löwen“ von 5 Jahren in Hamburg, irgendwie merkt man doch den Qualitätsunterschied zwischen Deutschland und dem Londoner Westend, das ja nach dem New Yorker Broadway die Nummer 2 auf der Welt für Musicals ist. Einig waren wir uns auch, dass die Bühnentechnik genial war, die hatten ihre Drehbühne und Klappkonstruktionen mit viel Licht- und vor allem Schatteneffekten (das Musical hat ja eher ein düsteres Thema)  so im Griff, dass die Umbauen nie den Fluss der Erzählung störten oder sogar in die Choreografie eingebaut waren.

Wir haben dann auf der Heimfahrt mit dem Bus noch lange über das Stück geredet und waren dann erst nach Mitternacht im Bett. Heute wollen wir am letzten ganzen Tag nochmal in die Stadt um die Tower Bridge, St. Pauls Cathedral und Westminster Abbey zu besichtigen…